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Orph: The Pyramid Tears Of Simba (Review)
Artist: | Orph |
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Album: | The Pyramid Tears Of Simba |
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Medium: | CD/Download/LP+DL-Code | |
Stil: | Opulenter Folk-Pop |
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Label: | Kick The Flame/Brokensilence/Finetunes | |
Spieldauer: | 41:51 | |
Erschienen: | 09.02.2018 | |
Website: | [Link] |
Bereits das Cover von „The Pyramid Tears Of Simba“ der Leipziger Band ORPH nimmt einen sofort gefangen, ähnlich wie der geheimnisvolle Titel des Albums: Eine auf den Kopf gestellte, mit der Spitze nach unten im Himmel hängende Pyramide. Zwei vereinzelte Bäume vor einer kargen Berglandschaft – ehrfürchtig angebetet von zwei Mönchen in schwarzen und zwei riesigen Mönch-Gruppen in weißen Kutten. Dazwischen ein roter Teppich – das alles in wundervollen, kräftigen Farben gehalten.
Wie die Kutten sind auch die beiden Innenlabel des pechschwarzen Vinyls gestaltet – die A-Seite schwarz, die B-Seite weiß.
Was für Musik verbirgt sich wohl dahinter?
Opulenter Folk-Pop wäre wohl die beste Bezeichnung, der eine gehörige Portion Pathos in sich trägt und viel Hymnisches. Man schaut beim Hören von „The Pyramid Tears Of Simba“ unmittelbar zum Himmel und begibt sich mit neugierigen Blicken auf die Suche nach der umgekippten Pyramide.
Es ist schon geheimnisvoll, manchmal etwas unheimlich, was uns ORPH hier auf den beiden Rillen des schwarzen Musik-Goldes präsentieren und zu dem sie selber mit einer kryptischen Botschaft im Inneren der Gatefold-LP-Hülle beitragen: „Eine gigantische Träne, der von nun an alle folgen – mit ihr weinen und lachen. Überragend in Liebe, Verbrechen und rasender Geschwindigkeit. Alle Radios senden Herzschlag. Revolution! Nun ist es fast schon schade, dass sie nicht auf unserer Erde stattfindet, sondern in den Kapillaren und Venen des Sonnensystems.“
Die Musik dazu aber findet wenigstens auf unserer Erde, auf unserem Plattenteller statt. Und sie trägt neben der melancholisch anmutenden Folk-Stimmung noch viel mehr in sich. Zarten Gesang, voluminöse, chorale Satzgesänge, kinematische Klanglandschaften, weltmusikalisches Flair, Flöten wie Vogelgezwitscher, bombastische Keyboard-Flächen, treibendes und verhaltenes Drumming sowie Melodien, die aus anfänglicher Synthie-Pop-Eingängigkeit echte handgemachte Kunstwerke entstehen lassen. Schon der das Album eröffnende Song „Pyramid Tears Of Simba“ zieht dabei den Hörer sofort in seinen Bann, dem man im Laufe der 42 Minuten kaum mehr zu entfliehen vermag.
ORPH schaffen nach „Poems For Kui“ (2012) auf ihrem zweiten Album Musik für eine Zukunft, die wir schnellstens in die Gegenwart holen sollten – denn sie strahlt wunderschön, stellt viel Althergebrachtes genauso wie die Pyramide auf den Kopf und hat tatsächlich etwas Anbetungswürdiges. Kein Anbiedern, trotzdem aber Schönklang. Kein Mainstream, trotzdem aber erhabene Eingängigkeit. Keine Exzentrik, trotzdem aber abwechslungsreiche Komplexität.
Immer wieder kommt einem beim Hören EFTERKLANG in den Sinn – und schon dieser Vergleich kommt einer musikalischen Weihe der Leipziger gleich. Sie haben diese aber nach „The Pyramid Tears Of Simba“ wirklich verdient, selbst wenn der eine oder andere nicht ganz gelungene Musikmoment noch zu sehr nach ein paar ziemlich welligen ALPHAVILLE- oder SPANDAU BALLET-80er-Jahren klingt. ORPH sind eine echte Entdeckung – FAZIT und aus!
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Seite A (22:02):
- Pyramid Tears Of Simba (4:30)
- The Mosaic, The Whale And Its Hunter (3:28)
- Heart Of A Window (3:25)
- From Century To Century (3:24)
- Where The Tiger‘s Gone (3:33)
- Sun City (3:42)
- Seite B (19:49):
- Buildings Are On Fire (3:26)
- Josephine And The Conversation With An Astronaut (2:34)
- The Empire (3:45)
- Tom A (3:04)
- Lightning Pulse On Venus (3:27)
- Wintersommer (3:33)
- Bass - Martin Bosch
- Gesang - Marco De Haunt, Steffi Narr, Martin Bosch, Hendrik Winter
- Gitarre - Steffi Narr, Hendrik Winter, Marco De Haunt
- Keys - Hendrik Winter, Steffi Narr
- Schlagzeug - Krishan Zeigner, Hendrik Winter
- The Pyramid Tears Of Simba (2018) - 12/15 Punkten
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keine Interviews
Kommentare | |
Frank
gepostet am: 31.10.2019 User-Wertung: 15 Punkte |
Wahnsinn. Ich liebe diese 80er Jahre Musik. |